Text
Der Verein Besmerhuus (bitte klicken Sier für den Zugang zur Web-Site des Vereins) ist eine privatrechtliche soziale Institution, die in Kreuzlingen für erwachsene Mitmenschen mit geistiger Behinderung bis ins Alter drei Wohnheime und eine Arbeitsstätte betreibt. Bund, Kanton und Versicherungen unterstützen den Betrieb, nicht aber die Gestaltung der Umgebung und des grossen, ungenutzt und verwilderten Gartens. Dieser sollte im Endausbau den behinderten Menschen der Heime und Arbeitsstätte in einem Erlebnisgarten möglichst viele Sinne ansprechen, die Vielfalt der Natur erfahren lassen, erlauben einen Teil des Tages im Freien zu verbringen, zu spielen und auch zu arbeiten.
Finanziell
CHF 16.000.- , davon Sfr. 8.200.- für Pflanzen, Material, Maschinenmiete
Allgemein
260 Mann-/Frauarbeitsstunden
Bericht
Mit dem Erlebnisgarten auf dem Areal des Besmerhuus erfüllen sich Behinderte, Betreuer, Vereinsmitglieder und Freiwillige gemeinsam einen lang ersehnten Wunsch. Die Verwandlung des dichten, verwilderten Baum- und Buschbestandes in eine grüne Oase hatte den Behinderten und den Betreuern bereits einiges abverlangt.
Den Auftakt zum eigentlichen Gartenbau machte der Rotary-Club Kreuzlingen am Samstag, 17. Juni 2006 mit der Realisierung von zwei der geplanten insgesamt dreiundvierzig Puzzleteile des Erlebnisgartens. 10 Clubmitglieder pflanzten unter fachkundiger Anleitung vielfältige Sträucher, Kräuter und andere Pflanzen. Diese waren so ausgewählt, dass zu allen Jahreszeiten verschiedene wohlriechende Düfte aus dem grossen Garten steigen oder in der den Garten abgrenzenden langen Naschhecke immer wieder andere Beeren, spezielle Gräser und Kräuter zum Kosten verleiten. Nicht nur die Pflanzarbeit, das Ein- und Angiessen sondern auch der abschliessende Zvieri im noch zu weiten Teilen brach liegenden Garten hat allen Beteiligten sehr grossen Spass gemacht.
Vom 4. bis 15. September 2006 wurde während zehn Tagen durch Mitglieder des Rotary Club Kreuzlingen ein Hauptmodul in der Gartenanlage des Besmerhuus realisiert. Das Gelände wurde derart erweitert, dass eine Böschung durch eine grössere Stützmauer und Hinterfüllung überwunden werden konnte. Gleichzeitig wurden damit die Fundamente für eine Gartenhalle mit Sitzplatz und Schopf gesetzt und fertig verbaut.
Während dieser zweiten Phase waren insgesamt 24 Mitrotarier täglich von 07.00 bis 17.00 Uhr im Handarbeits-Einsatz von je nach Arbeitssituation jeweils zwei bis vier Mitgliedern. Sie haben Bäume umgelegt, mit Motorsägen zerkleinert, Wurzeln ausgefräst, den Aushub gemacht und darin Fundamente betoniert, Mauerelemente gesetzt, nachgerichtet, wieder entfernt neu versetzt bis auch die letzten Elemente auf Bruchteile von Millimetern ausgerichtet bis die grosse und perfekte Mauer fest eingegossen werden konnte. Dann wurde mit Schubkarren Material angeführt, hinterfüllt, eingestampft, aufgeschüttet, ausgeglichen, eingekiest, Platten verlegt. Seit gestern werden die letzten Prozente, die kleinen Details der Arbeit abgeschlossen.
Für viele der 24 Mitrotarier war es eine eher ungewohnte körperliche Arbeit, die aber jedem gefallen und gut getan hat. Schön war, dass auch Jungmannschaft oder Ehepartner aktiv mitgearbeitet haben oder von gelegentlichen Besuchern mit Znünis, Zvieris oder einem Eis die immer gute Stimmung unterstützt haben. Seitens Gartenbauer war ein Mitrotarier-Sohn für diese Baustelle verantwortlich, ein junger Fachmann mit Herzblut, ein engagierter Perfektionist, der uns mit sehr gutem Einfühlungsvermögen eingesetzt und angeleitet hat.
Beide Projektphasen waren von besten meteorologischen Bedingungen begleitet. Glücklicherweise hat sich kein Unfall ereignet, kein Schaden ist zu beklagen. Schwielen an den Händen oder gelegentliche Rückenschmerzen waren rasch verschwunden. Für alle die mitgewirkt haben war es ein schönes persönliches und kameradschaftliches Erlebnis, das grossen Spass gemacht hat.
Am Samstag, 23. September 2006 fand das traditionelle Besmerhuusfest statt. Im Rahmen dieses Bazars waren alle Rotarier zu einem speziellen Apéro eingeladen. Dieser bot Gelegenheit, nochmals zu begutachten, was man geleistet hatte oder Angehörigen und Freunden zu zeigen, was man als Gemeinschaftswerk bautechnisch oder gestalterisch mit grossem Engagement für Mitmenschen vollbracht hatte!
Weitere gemeinnützige Organisationen, Serviceclubs und Einzelpersonen wurden motiviert, einen Gartenbank, eine Hollywood-Schaukel, einen Ping-Pong-Tisch, den Klanggarten, den Grillplatz, ein Gerätehaus und Schopf, eine Pergola, die Bodenplatten, die Holzpflasterung, der Sandkasten zu zeichnen oder weiter zeichnen zu können. In derartigen Puzzleteilen soll der Erlebnisgarten im laufe der Zeit ausgebaut und fertig gestellt werden.
Partnerclubs
Kreuzlingen
