Seit bald einem Monat sind sie jetzt in unserer Region, die nunmehr 21 Mitglieder der Selbsthilfegruppe "Open Hearts" aus dem westukrainischen L'viv (Lemberg). Am Mittwoch, 16. März, um 11 Uhr sind sie in Kreuzlingen aus
dem Bus gestiegen und gerollt. Nach fünf Tagen in der liebevoll als Notquartier
eingerichteten Sporthalle der PMS konnten sie am 22. März in die Organisation
Mansio in Münsterlingen einziehen.
Und hier, in einer für Menschen mit Beeinträchtigungen ideal eingerichteten
Umgebung fühlt sich die 21köpfige Gruppe wohl. Allerdings sind die elf
behinderten Menschen mit ihren Familienangehörigen hin- und hergerissen zwischen
Wohlbefinden und grosser Dankbarkeit gegenüber allen, die sich um sie kümmern,
und dem Heimweh und der Sorge um das Wohl ihrer in der Ukraine verbliebenen
Angehörigen.
Nachdem sie den Schutzstatus "S" erhalten haben, haben unsere Gäste in den nächsten Wochen individuelle Termine bei der Ausweisstelle in Weinfelden, wo sie ihre offiziellen Flüchtlingsausweise erhalten werden. Damit dürfen sie ohne weitere Formalitäten bis
zum Ende der Kriegshandlungen in der Ukraine in der Schweiz bleiben.
Sie sind weitgehend selbständig, benötigen
jedoch etwa drei Stunden pro Tag fachgerechte pflegerische
Unterstützung, die von einer Gruppe junger, gut ausgebildeter Betreuungsfachkräfte auf freiwilliger Basis geleistet wird. Die rotarische
Hilfe wird im Moment vor allem in koordinierender Hinsich geleistet
sowie in der Finanzierung von Verpflegung und medizinischen
Dienstleistungen vor allem im Bereich Orthopädie.
Die Gruppe freut sich aber sehr, wenn sich einzelne Rotarierinnen und
Rotarier für ein paar Stunden zum Gedankenaustausch zu ihnen gesellen. Zur Koordination der Besuche meldet Euch einfach telefonisch bei Lorenz
Zubler (079 948 99 49) oder Hanspeter Ryser (079 887 34 74). Wer sich noch
nicht mit der Gruppe getroffen hat, dem wird zum Kennenlernen das erste Treffen
zusammen mit einem Mitglied des Kernteams angeboten.
Die Gruppe "Open Hearts" war auch beim Benefizkonzert am 1. April
eingeladen, wo sie auch vom ukrainischen Botschafter in der Schweiz
sowie von Regierungsratspräsidentin Monika Knill begrüsst wurde.
Zum ukrainischen Osterfest am 24. April wird die Gruppe per Bahn nach St. Gallen fahren, wo ein ukrainischer Gottesdienst stattfindet. Dass danach das traditionelle Osterbrot auf den Tisch kommt, versteht sich von selbst, and an die traditionell kunstvoll bemalten Ostereier erinnern sich zahlreiche Rotarierinnen und Rotarier, die vor Jahren diese Eier in Kreuzlingen zum Verkauf angeboten haben.